www.effenwerk.de – Gelegenheitsdichtung von Rainer Effenberg – 1. Teil
Inhaltsverzeichnis


Weisheit, mit Stäbchen gefressen





DUMM GELAUFEN
Es war einmal ein Zimmermann,
der nahm die Weiber immer ran,
bis eine mal auf Rache sann,
jetzt ist er leider nimmer Mann.


BENIMM
Schwierig sind die Tischmanieren,
und mancher wird sie nie kapieren;
so sehr er sucht, sie zu verbessern,
er wird sich verlöffeln, vergabeln, vermessern.


EINLADUNG
Großer Abschußball für alle Spätsünder!


BILDUNGSREISE
"Reisen bildet", sagte Goethe,
er hatte recht, ich seh's jetzt ein;
bin gereist und bin jetzt klüger:
bleib' beim nächsten Mal daheim!


STRANDKORB
Ein Strandkorb ist ein Korb am Sandstrand,
da legt man seine Sachen rein
zum Schutze vor dem Strandsand.


KALAUER
Auf der Lauer, auf der Mauer, sitzt ein Jäger: der Karl Auer.

ZUR INFORMATIONSTECHNOLOGIE
Sie sind verbunden mit dem Anschluß 0100110 in München.
In dringenden Fällen erreichen Sie mich unter folgender Anschrift: Telekompoststeig 12.

Er hat die Weisheit mit Stäbchen gefressen.

Ein Künstler ist ein Mensch, der noch nicht kapiert hat, daß auch er der Gravitation unterliegt.

Besser abends aufgekratzt als morgens abgekratzt.

Mohnkuchen ist Opium für's Volk.

Lieber tödlich lebendig als chronisch tot.

Der Archäologe geht so lange zum Brunnen, bis er den zerbrochenen Krug gefunden hat.

Wer am kürzeren Hebel sitzt, sollte es mit der Ehrlichkeit nicht übertreiben.

Spätestens nach seinem Tod ist der Kannibale ein nützliches Mitglied der Gesellschaft.

Den Totengräber traf der Schlag – er hat sich totgegraben.

Er war ein hochbegabter Eigenbrötler.

Der Kranke erfreut sich nicht am Feiertag.

"Wie geht's?", fragte der Mörder.
"Danke der Nachfrage!", erwiderte die Leiche.

Gleiche Fehler mehrmals machen steigert den Genuß.

Mögen SIE rohe Frikadellen?

Er war von unerreichbarer Überflüssigkeit.

Gans entspannt -- Ganter entspannter.


AMOKLAUF

Ein seltsamer Vorfall ereignete sich Anfang letzter Woche im Handwerkerhaus der niedersächsischen Kleinstadt Quasselvörde und markierte den Beginn eines Amoklaufs, der zur Stunde noch andauert.
Während eines Vortrags des Stadtabgeordneten Dr. Florian Grützkopf zum Thema "Die Zukunft liegt vor uns" stürmte der Metzgermeister Hugo Fleischmann auf das Podium, schlug wie wild auf Dr.Grützkopf ein und verletzte den Politiker so schwer, daß dieser ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der randalierende Mann wurde in Polizeigewahrsam genommen.
Bei seiner Vernehmung gab der Metzgermeister an, er habe, um die Langeweile der faden Rede des Abgeordneten zu überbrücken, die Worte "innovativ", bzw. "Innovation" mitgezählt. Bei etwa zwei Dutzend angekommen seien in dichter Folge die Begriffe Innovationsförderung, Innovationsfinanzierung, Innovationsmotor, Innovationsoffensive, Innovationsallianz, Innovationsstrategie, Innovationsprogramme, Innovationskultur, Innovationswachstum und gar noch Innovationskreativität gefallen. Da habe er rot gesehen. Danach könne er sich an nichts mehr erinnern.
Der Mann wurde noch am gleichen Tag in das landespsychiatrische Krankenhaus eingeliefert. Die Direktorin der Institution, die renommierte Diplompsychologin Dr. Ayleen Stocherfreud-Adler, erklärte gegenüber unserer Zeitung, daß sich psychopathische Fälle der beschriebenen Art in der letzten Zeit häuften. Gleichzeitig betonte sie jedoch die Spezialisierung gerade ihrer Klinik auf innovative Therapiekonzepte bei aggressiven Verhaltensauffälligkeiten.
Schon am nächsten Tag gelang dem Metzgermeister die Flucht aus der Anstalt; Frau Dr. Stocherfreud-Adler wurde erwürgt in ihrem Behandlungszimmer aufgefunden.
Die Polizei warnt eindringlich vor dem gewalttätigen, schwer geisteskranken Mann, der inzwischen bewaffnet ist und innerhalb weniger Tage mehrere amoklaufartige Überfälle in Niedersachsen und im benachbarten Hamburg begangen hat. Dabei verletzte er sieben Menschen, zwei davon schwer, und richtete erheblichen Sachschaden an. Betroffen waren vor allem Niederlassungen der Consulting-Firma "Laberman & Partners", aber auch Büros selbständiger Unternehmensberater. Bis zur Ergreifung des wahnsinnigen Gewaltverbrechers raten die zuständigen Behörden, Vokabeln wie "Innovationspotential, Consulting, Management, Kreativitätsvision" und ähnliche zu vermeiden – er könnte neben Ihnen sitzen!




DURSTIGES

Er litt an Hopfen- und Malzheimer.

Die beste Ausrede für das Trinken heißt "PROST".

Trinken oder Nicht-Trinken? – Am besten, man läßt beides!

Man, hab ich einen Durst; mir knurrt die Kehle!

Er war der Reinhold Messner der Düsseldorfer Altstadt.

Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß wieviel Durst ich habe.

Lieber 20 Bier im Kühlschrank als 40 Grad im Schatten.

Die neue Funsportart: Biergartentrekking.

Er hat seine Leber noch vor sich.

Eigentlich könnte man das Bier gleich auf's Klo tragen.


VERSCHOLLEN
Da war'n doch noch sechs Flaschen,
sechs Flaschen voller Bier,
wo sind die denn geblieben? – ? –
– derweil ich dies geschrieben,
sind die wohl jetzt in mir.


Zur Biermaßeinheit "Six-Pack" hier noch ein Kommentar eines bayerischen Freundes:
"Doß ma do'heroben (gemeint ist der Norden – also Preußen) s'Bier in'dr 0,33-Litr-Flaschn verkaft, d'n Kefir im 0.5-Litr-Bechr, und d'Milch im 1-Litr-Packl, des is doch net normal!"
Das finden wir auch, denn ein Sixpack entspricht gerade mal zwei Maß, also zwei Bier. Und was sind schon zwei Bier? Sogesehen ist der Sixpack also doch keine "Biermaßeinheit"!
(Bayern sind übrigens auch Menschen. Zumindest solange sie CSU wählen und Bier trinken).


AUFSTAND DER LEIBESBEDIENSTETEN

Der Geist ist voll, das Herz ist schwer,
die Blase auch, – es leiden sehr
die Leber und die ander'n Innerei'n
und schrei'n: laß doch das Saufen sein!
Doch der Geist, der stets verneint,
was Magen sagt, was Leber meint,
ist wieder voller Düsterkeit,
voll Weltschmerz, voller Reizbarkeit
und spricht zu seines Leibes Recken:
"Ihr könnt mich mal...
Ihr sollt mir meine Depressionen lassen
und euer Jammern kürzer fassen!"


ENDLICH MAL EIN ENDLOSGEDICHT

Manchmal geh ich in die Kneipe,
hier bin ich Vieh, hier darf ich's sein,
glotze wie die andern Viecher,
stumpf und blöd ins Glas hinein,
glotze rein in viele Gläser,
rede Stuß und bin allein,
einsam wie die andern Rinder,
geh ich irgendwann dann heim,
fluchend auf das blöde Vieh,
das dröge säuft an dieser Tränke,
und dann weiß ich, daß ich nie,
nie wieder werde diese Schänke...
Manchmal geh ich in die Kneipe,
hier bin ich Vieh, hier darf ich's sein,
glotze wie die andern Viecher,
stumpf und blöd ins Glas hinein,
glotze rein in viele Gläser,
rede Stuß...
...
..
.


Wie gehts? – Ich hatte gestern Geburtstag. – Man riechts!

Geld macht nicht glücklich, aber Alkohol beruhigt.

Appetit holen darf man sich woanders, aber gesoffen wird in der Kneipe!

Halb besoffen ist besser als ganz besoffen. Aber schwieriger!

Vierzehn Tage hinter mir ohne Wein und ohne Bier,
jetzt gibt es endlich wieder Fusel – was ein Dusel!

Sex geht auch ohne Frauen, aber Saufen geht nicht ohne Alkohol.

Ora et Labora.
Ora et Bibe.
Ora et Pota.
Ora et Paola.
Labora, Bibsie, Pota, Paola – diese Weiber sind mir egal! Ich will Ora!!

KONJUNKTIV
Wenn ich noch säufte, dann söff ich jetzt.
Und wenn ich noch rauchte, dann röch ich jetzt.

PATRIOTISMUS
Ich eile mit fliegender Fahne zum Zahnarzt.


GLASKLAR
Mir war halt wirklich nicht so klar,
daß in dem Glas ein Klarer war,
und ich nicht mehr geseint so klaren,
daß alle Gläser Klare waren.


MISSVERSTÄNDNIS
Es sprach die Gret' zum Jonathan:
"Wann bist du denn mal wieder Mann?"
Da sprach der Jonathan:"Genau!" –
Und war am selben Abend blau.


WATTWANDERERS NACHTLIED
Er nahm noch einen Schluck im Schlick,
bevor ihn dann der Schlick verschluck.

MISSLUNGENER NACHRUF
Er saufte und roch.




LEBENSLAUF
Man daddelt halt' so vor sich hin, wie's alle machen,
und meint, das Daddeln machte Sinn – meist ist's zum Lachen.


DER OPPORTUNIST
Sollten wir die nächste Wahl gewinnen, gehört er wieder zu uns.

REDE UND GEGENREDE
Das ist doch eine Sache von wenigen Minuten.
Stimmt – aber es gibt hunderte solcher Sachen.


BITTE MELDE DICH
Vor vielen Jahren ist der Gerd verschwunden,
denn die Gesellschaft hat ihn nicht geduldet;
nur ich hab den Verlust nie überwunden,
da er mir immer noch zwei fünfzig schuldet.


FESTTAGSREDE
Ich saß am Tisch, mir fiel nichts ein,
das Hirn, es ließ das Denken sein;
Kaffee, Tee und Zigaretten,
nicht daß sie mir geholfen hätten;
doch itzo sitz ich auf dem Klo,
die Rede ist fertig – es ging auch so!


STRANDLEBEN
Am Strand sind alle Weiber gleich,
träg' liegen sie im Sand;
sie lösen das Bikiniband,
und braten sich die Birne weich.


VOKATIV
Ab in die Tasche und leuchte o Lampe, o Taschenlampe.

Lieber 'ne ständige Ausstellung als 'ne unanständige Einstellung.

Auf der Rückfahrt waren es drei Kilometer weniger, obwohl ich einen Umweg gefahren bin.

Ein Phlegmatiker ist ein melancholisch gewordener Sanguiniker.
Aber wenn der dann cholerisch wird...

Dieser Satz wurde nie zu Ende gedacht.

Ich bin nun mal nicht der Schnellste! (Ich bin der Zweitschnellste.)

In Bochum liegt der Bahnhof auf der gegenüberliegenden Seite.

R.A.F.: Raiffeisen- and Folksbank.

Diese Pappe ist nicht von Pappe.

Er war kein Schmeichler – außer es diente seinen Interessen.

Was ist das Gegenteil von "Symposium"?
"Opossum" oder "Oktopus"?

Auch Freiwilliges tut man meist nur ungern.

Wer die Qual, hat nicht die Wahl.

Wenn es wirklich stimmt, daß der Stuhlgang von der Psyche abhängig ist, dann bin ich psychisch unglaublich gesund!

Immer wenn ich Mayonnaise esse, habe ich das Gefühl, dem Ei untreu zu werden.

Jede Auseinandersetzung mit anderen Menschen ist auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst. (Doch wer will sich schon dauernd mit sich selbst beschäftigen?)

DER ABGESCHLOSSENE ROMAN
Es muß nach Mitternacht gewesen sein, als Kurt aus dem Haus rannte. Ich nehme dies zumindest an, denn am frühen Morgen war er schon wieder da.

ZUR RELATIVITÄTSTHEORIE
"Du bist faul", sagte die Eule zur Amsel, "wenn du endlich aufstehst, habe ich mein Tagwerk schon hinter mir."

ZUM POKERN
Dieses Blatt ist so schlecht – damit kann man nicht einmal bluffen.

BLINDER AKTIONISMUS
Frau Meier (lebhaft) spricht. Herr Meier (dröge) hört zu:
"IHR denkt, aber WIR handeln. Und wir handeln schon vorher!"

KARRIERE
Gesellschaftlicher Durchbruch – gesellschaftlicher Ausbruch – gesellschaftlicher Einbruch.

LETZTE MELDUNG
Eine unliebsame Überraschung erlebte der polizeibekannte Einbrecher Heinz-Jürgen G., als er in die Wohnung der 87-jährigen Elfriede W. eindrang. Die Rentnerin war gerade dabei, ihre Ersparnisse zu sichten, als der Dieb ihre Tür aufbrach. Beherzt ergriff die alte Dame einen der vor ihr liegenden Goldbarren und zertrümmerte dem Einbrecher damit den Schädel. Heinz-Jürgen G. erlag noch am Tatort seiner schweren Verletzung.




EROTISCHES

Sie war eine Dame von Welt – zumindest halb.

Seine hervorragenste Eigenschaft war sein hervorragender Eigenschaft.

Der Siggi, der schafft zauberhaft,
was Susi zarten Schauder schafft.

Sie war noch unverdorben – trotz Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Kein Mann konnte die Leere in ihr vollständig füllen.

Der Arme starb in ihren Beinen.

"Schatz, was brauchst du einen Orgasmus? – Du hast doch mich!"

Sie hatte die richtige Moral für ihre Figur.

Nach jedem Beischlaf wirft sie mich raus. Tolle Frau!

Gib dir (k)eine Blöße, wenn du als Frau etwas erreichen willst.

Mit Psyche kommt mir keine ins Bett.

Sie war die betteste von allen.

Es ist nicht schändlich, eine Geliebte zu haben. Eher schon schwierig, eine zu kriegen.

"Ach Kleines", seufzte er und reckte den Hals.

Im Orgasmus steckt ja doch ein Stückchen unbestreitbares Glückchen.

Lieber heimlich mit der Geliebten als heimelig mit der Gattin.

Ach Schatz, wenn ich doch endlich wüßte, ob du das Salz oder das Haar in meiner Suppe bist!

Zielgruppe vernachlässigte Ehefrau.

"In gewisser Hinsicht sind Frauen nicht zu ersetzen." (Zitat aus einem deutschen Heimatfilm aus den Fünfzigern). Ich stelle mir gerade vor, diesen Satz fünfzig Jahre später auf einer Dienstversammlung...

Sex: Lieber zu spät als zu früh und nix von g'habt.

Was du heute kannst besorgen, das besorge dir gleich jetzt.


GELEHRIGE GELIEBTE

Ein Mann zu der Geliebten sprach:
"Getrennt soll sein das Schlafgemach,
Gewohnheiten auf dieser Erden
sind da, um weggefegt zu werden!"

Die Weiber sind nicht sehr gelehrig,
doch dieses Weib war ungehörig
frech und tat, was sie gelernet hatte:
sie schubste ihn von ihrer Matte.


Gestern las ich in der Zeitung: "Die Gefahr, bei einem Seitensprung einen Herzinfarkt zu bekommen, ist vier mal so hoch wie beim ehelichen Geschlechtsverkehr." Es hat mich doch sehr erstaunt, wie viele Menschen suizidgefährdet sind.

SPRACHFEINHEITEN
Nicht überall wo "Mann" draufsteht, ist "Mann" auch drin.
Nicht überall wo man drauf steht, ist man auch drin.

VERLIEBTER BRATSCHER
Erst strich er seiner Viola zärtlich über ihre vier Saiten,
dann strich er ihr zärtlich über ihre fünf Buchstaben,
und dann nahm er sie von allen Seiten.

NOSTALGIE
Vorbei die Zeit, als die Friesen
die Friesinnen auf sich reiten ließen.

BEKENNTNIS EINER VIERZIGJÄHRIGEN
Noch Frau und schon Kopf.

INTERIM
"Darf ich vorstellen: meine Vorgängerin", sagte sie zu ihrer Nachfolgerin.

CHEFGESPRÄCH IN DER SAUNA
"Sie hat entsetzlich rumgezickt,
da hab' ich sie sofort gefeuert."

BEZIEHUNGSREGEL
Die nötige Distanz ist nötig ganz und ganz!


DIE MUSE
Ach, wenn ich nur wüßte, was wär, wenn die Muse mich küßte,
ihr schlanker Arm mich zart umfinge und ich an ihren Lippen hinge,
ihre Hände meine hielten und meine ihren Leib umspielten,
und wie wir dann vor Glücke weinten, wenn unsere Körper sich vereinten
– ach, wenn ich nur wüßte, was wär, wenn die Muse mich küßte!


SIE weiß nicht, was sie will, aber macht IHM das zum Vorwurf.

Schon mancher hat sich verheiratet.

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da – der Tisch ja auch nicht nur zum Essen.

Rein flutschen die Gören schneller als raus.

Für einen Exhibitionisten gab er sich recht zugeknöpft.

Frage: Sex – Lust oder Frust?
Gegenfrage: Allein, zu zweit, zu dritt?

Wir vögeln uns noch! (Diese Sentenz lebt vom Tonfall, aber davon lebt sie gut.)

Da ist einer namens Heiner, der liebt wie keiner den flotten Einer.

Er wohnte bei ihr zur Unterliebe.

Darf man beim Vögeln allzuviel blödeln?

Es ist halt' auch bequem, sich zu zweit gut zu versteh'n.

Mitunter ist die wahre und echte Liebe weniger dauerhaft als die wahre und echte Geilheit.

Auch wenn die Sehnsucht noch so groß, ist sie nicht immer pausenlos.

Schöne Frauen schreiben keine Aphorismen – schöne Frauen SIND Aphorismen!

Ob sich erinnerter Sex verklärt?

Egozentriker sollten nicht heiraten.

WENN einer an meiner Frau rummeckert, dann bin ICH das!

Er hatte keine Angst vor Frauen, höchstens vor seiner eigenen.

Liebe ist: nicht alles gemeinsam erleben wollen.

Eifersucht macht häßlich.

"Ich liebe dich", wie schön das klingt,
die Fortsetzung kennt jedes Kind.

UMSORGENDER GATTE
"Mein Schatz, du begibst dich doch in keine Abhängigkeit, nur weil du meine Meinungen übernimmst".

HOCHZEITSVERSPRECHEN
...Freud und Leid zusammen zu teilen...
Gilt das auch für Liebesfreud und Liebesleid?


VERZWEIFLUNG
Blonde sind mein Laster,
Schwarze sind mein Raster,
ich kann nicht ruhn,
was soll ich tun? –
Ich leg mich untern Laster!



SIEBEN GOLDENE REGELN IM UMGANG MIT WEIBCHEN
  1. Ist das Weibchen verstimmt, liegt dies am Männchen.
  2. Ist das Männchen verstimmt, liegt dies ebenfalls am Männchen.
  3. Verstimmungen jeglicher Art sind vom Männchen zu beheben.
  4. Dem Männchen ist untersagt, beim Beheben von Verstimmungen Fehler zu machen.
  5. Macht das Männchen beim Beheben von Verstimmungen Fehler, hat das Weibchen das Recht, verstimmt zu sein.
  6. Macht das Männchen beim Beheben von Verstimmungen keine Fehler, hat das Weibchen ebenfalls das Recht, verstimmt zu sein.
  7. Verstimmungen werden nur Weibchen zugebilligt – Männchen haben keine Verstimmungen!

FÄDCHEN
Zehn Minuten lang hatte er gewagt, sie nicht heiß zu begehren.
Da riß ihr der Geduldsfaden.

WARNUNG
Wer sich scheiden läßt, um die Geliebte zu heiraten, hat keine Geliebte mehr und muß sich eine neue suchen.

AN DER HOTELREZEPTION
Sie sind doch verheiratet? – Ja, beide!
(Herr Müller und Frau Maier gehen gemeinsam monogam fremd)

RARITÄT
Da die Tussi ist der Usus, findet selten sich der Tussus.

OBERFLÄCHLICHKEIT
Mädel, wenn ich deine Oberfläche so betrachte, könnte ich richtig oberflächlich werden!


GEFRORENE LIEBE
Man hat sich gefunden und hat sich geliebt,
man hat viele Stunden die Seelen gesiebt
und doch sich verloren im Laufe der Zeit,
die Lieb ist gefroren zur Höflichkeit.


Allen unseren Kunden wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und vor allem einen guten Rutsch. AGENTUR TATJANA.




Sellerie? – c'est la vie!

Der niedergelassene Arzt hinterließ einen etwas runtergekommenen Eindruck.

Ist der Begriff "Pseudo-Psychologie" ein tautologischer Pleonasmus?

Da es "Einzeiler" gibt, sollte es auch "Einwörter" geben! z.B.:
ASKÄSE.    KULINARRISCH.    BANANITÄT.

SCHWACHSINNIGER BLÖDSINN
Daß die meisten Menschen keine Freude an schwachsinnigem Blödsinn haben, ist eigentlich erstaunlich. Schließlich verbringen sie die meiste Zeit ihres Lebens mit schwachsinnigem Blödsinn. Ob das daran liegt, daß der schwachsinnige Blödsinn einen Unterschied hat?

GESTÄNDNIS
Den Suizid hab ich verpatzt, wie alle Suizidbanausen;
geplatzt bin ich erst auf der Fahrt ins Krankenhaus von Recklinghausen.

Ich träumte, ich kochte ein Ei. Dann stand ich auf und aß es.

Rohe Eier: köstlich! Aber die meisten essen lieber rohe Äpfel.

Es gab Probleme. Dann wurden Arbeitsgruppen gegründet. Jetzt gibt es noch mehr Probleme.

"Jammern hat keinen Sinn", sagte der Bettler. Also riß er sich zusammen, setzte sich jammernd in die Fußgängerzone und erzielte an diesem Tag noch einen ganz passablen Umsatz.

Gehen Schauspieler ins Theater?

Es gibt frustrierte Aussteiger und fröhliche Aussteiger. Letztere sind selten.

Diese Unterhaltung hat jetzt gerade begonnen, zu Ende zu gehen.

Was ist wahrscheinlicher? Daß man stirbt oder daß man sich das Bein bricht?

In feiner Gesellschaft läßt sich angenehm gesprächig schweigen.

Meistens werden wir im Verlauf unseres Lebens genau SO, wie wir es unbedingt vermeiden wollten.

Wenn Lampen zu tief hängen, stößt man sich den Kopf. Hängen sie dagegen zu hoch, stößt man sich nicht den Kopf. Manchen kann man eben nichts recht machen!

Ich habe den Ausgang verrammelt. Denn ich will hierbleiben!

DASS man lebt, ist klar. Aber OB man lebt – das muß jeder selbst herausfinden.

Er ist zwar nicht sehr helle, dafür aber umso sicherer im Urteil.

Lieber ordentlich durchgedreht als unordentlich abgedreht.


AN DEN FREUND
(der sich nicht meldet)

Wo bleibst du bloß, vermisse dich
und langweile mich unsäglich,
zudem plagt mich die Eifersucht
auf deine wilde Weibersucht.

Ein Maidlein hast du wohl gefunden,
zärtlich gleiten deine Stunden,
während meine träge schleichen –
doch von dir kein Lebenszeichen.

Ist das deine Art von Freundschaft,
mich in trister Ehehaft
so allein zu lassen? – also hör:
eine Freundschaft, das ist mehr!

Da ruft man täglich einmal an,
und teilt des Freundes Lebensbahn,
und teilt des Freundes Tränenflut,
denn Freundschaft ist das höchste Gut!

Doch hast das alles du vergessen,
weil vermutlich unterdessen
ein reizend biegsam Weidenzweiglein
dein Hirn geraubt im Mondenschein.

Mein lieber Freund, so geht das nicht,
ich sage es dir ins Gesicht:
du bist ein eitler, alter Pfau! –
jetzt sag ich das noch deiner Frau!




MUSIKALISCHES

Sie spielte Chopin mit größter Laienschaft.

Haydn-Sinfonien in der Kirche aufzuführen müsste einen Heiden-Spaß machen.

Mit Pausen und Trompeten.

"Such den Ton" – das innovative Geigenlehrwerk für den aktiven Senior.

Gustav Mahler? – Fun for trumpet, nothing else!

Mozart? – göttliche Langeweile!

Beethoven? – kann ich ja gleich Popmusik hören!

Sopranistinnen und Tenöre sind die Models der Musik.

Menschen, die gemeinsam musizieren, schlagen sich nicht gegenseitig die Köpfe ein. (Aber wenn sie statt eines Geigenbogens einen Hammer in der Hand hätten...)

Singe, wem Gesang gegeben!
Ich singe nicht, ich BIN daneben!!

Trompeter aller Länder vereinigt euch: – in der IG Metall.

Drei altfranzösische Menuette für 2 Violinen (Täter unbekannt).

Triller kommt von "tra-la-la" und ist somit überflüssig.

Zur Musik kursieren bisweilen schon recht seltsame Vorstellungen! Beispiele:
Es gibt das kleingestrichene und das großgestrichene "C".
(Gibt natürlich auch das "große c2"!)
Die Durtonleiter ist eine chromatische Ganztonleiter mit mehr Ganztonschritten als Halbtonschritten.
Auch folgende per se schwachsinnige Frage wird häufig gestellt:
"Bevorzugen Sie deutschsprachige oder englischsprachige Musik?"
Die Antwort läßt meist nicht lange auf sich warten: "Um ehrlich zu sein – englischsprachige." (Jeder hat halt' seine Vorlieben. Ich persönlich beispielsweise ziehe den zwei-eckigen Kreis dem drei-eckigen Kreis bei weitem vor und erwarte von anderen ja auch, daß sie meinen Geschmack respektieren.) Auch Musik ist eben eine Sprache. Aber die meisten sprechen sie ausländisch!

VIRTUOSENTUM
Da üben sich ein paar Idioten auf ihren Instrumenten die Finger wund, nur damit Millionen von Nichtidioten sich 'ne CD einlegen können.

AUS EINER KONZERTKRITIK
Sein Spiel war technisch einwandfrei, wenngleich etwas halbgeigen.

STELLENGESUCH
Musiker, gepflegte Erscheinung, sucht Arbeit, z.B. als Wirt.

Nun sind wir bei einem nicht ausrottbaren Vorurteil angelangt, nämlich:

MUSIKERS TAGESABLAUF
Eß-Dur. Trink-Dur. Sauf-Tour.

Ein anderes Vorurteil bestätigt sich allerdings häufig:
Keine Berufsgruppe vergreift sich so oft im Ton wie Musiker.
Deshalb sei oberstes Palindrom für jeden Tonkünstler:
TON TUT NOT!

HAUSMITTEILUNG 46/7-C5-VERTEILER T6 (ABT. KULTUR).
Dienstanweisung zur kundenorientierten Optimierung betreffend die Ausgestaltung von Konzertprogrammheften der Rathauskonzerte:
Die Opuszahl der zu Gehör zu bringenden Musikstücke hat mit sofortiger Wirkung durch die exakte Spieldauer ersetzt zu werden!


GEKLAUT BEI BEETHOVEN

Musica hab ich studiert,
jetzt endlich hat es sich rentiert,
ich komponiere dünnen Brei,
den singt der weltberühmte Kai.

Es ist nicht wirklich "komponiert",
ich hab nur Beethoven verschmiert.
(Herr Ludwig Beethoven: verzeih'.)
Der Kai, der ist der letzte Schrei,
der steht ganz oben auf der Liste
der Top-Ten, dem ganzen Miste,
(g'rad kommt der Kai bei mir vorbei
und fragt, wer Beethoven denn sei?)

Mensch Ludwig, Du warst auch kein Christe,
das Geld lag dick in Deiner Kiste,
und deshalb, Ludwig, mir verzeih',
daß ich ganz gut verdien' dabei.


KLAGE EINES KLAVIERSCHÜLERS
Von Montag bis Mittwoch habe ich keine Zeit zum Üben und dann will ich mich die restlichen Tage auch ausruhen.

MUSIKALISCHER PAPA
"Mein Papa kann das Katzengejaule von Mozart ganz toll nachmachen."

OPTIMISTISCHE MAMA
"Meine Mama hat gesagt, ich soll Geige zu Ende machen und dann die anderen Instrumente lernen."

Was ist der Unterschied zwischen Leberkäse und Musikschule?
Leberkäse hat weder etwas mit Leber noch etwas mit Käse zu tun!

Und weil ich noch träumte, die Matinee ich versäumte.

Künstlich spielt der Könner Klavier.

Bei moderner Musik kann man so schlecht mitpfeifen.

Ich liebe diese Musik. Nicht daß sie besonders gut wäre, aber ich kenne sie schon seit 30 Jahren.

Gestern habe ich das schönste Konzert meines Lebens verpasst (deshalb war es ja auch das schönste Konzert meines Lebens).

Unterhalten sich zwei Musiker:
"Sag' mal, kannst du vom Blatt spielen?"
"Ne, ich kann nicht mal vom Blatt bumsen!"

Coda? Nachgedudel!




Nichts zu können, entschuldigt nicht, dies nicht zu wissen.

Er lebte sein Langweilertum dermaßen konsequent, daß ihm nie langweilig wurde.

Auf das kleine DIN-A4-Papier passt ja nichts drauf; deshalb verwende ich nur noch das große DIN-A-4-Papier.

Allen nötigen Verpflichtungen und Erledigungen pünktlich und pflichtgemäß nachzukommen, ist immer noch die beliebteste Methode, dem Leben aus dem Weg zu gehen.

Wenn ich müde bin, gehe ich ins Bett – weiß auch nicht warum.


ABENDLIED
Müde bin ich, geh' zur Ruh',
mache meine Äuglein zu,
lasse dann noch einen krachen –
alles muß man selber machen!


Er war ein unverbesserlicher Weltverbesserer und ein exzellenter Schwätzialist.

Ich habe nicht versagt, ich habe nur meine Ansichtsweise geändert.

Wer im Leben Erfolg haben will, muß die Gabe besitzen, Unverbindlichkeiten in Verbindlichkeiten umzumünzen.
Die umgekehrte Gabe natürlich auch.

Die Beruhigung, daß irgendwann Schluß ist, macht irgendwie auch nervös.

Um sein Leben im Griff zu haben, müßte man erst einmal wissen, was das überhaupt ist: Leben? Alle "Das-Leben-im-Griff-Haber" wissen das für mein Empfinden viel zu lautstark. Meine Großmutter wußte es vielleicht wirklich. Sie hat immer gesagt: "Ja ja, so is das!" Und verdammt nochmal, sie hat recht behalten!

Man sollte weniger fernsehgucken. Dann hätte man mehr Zeit, gar nichts zu tun.

Auf der Fete gestern abend war einer, der hat mich dermaßen gut beleidigt, daß ich ihn gerne mal zum Bier einladen würde.

ZWEI TV-ANSAGEN
1968: Das Kinderprogramm entfällt. Wir senden stattdessen eine Bundestagsdebatte.
1998: Die Bundestagsdebatte entfällt. Wir senden stattdessen ein Kinderprogramm.

MENDELS IRRTUM
Wie die Mutter, so die Tochter; wie der Vater, so der Sohn.
(Aber manchmal wird's NOCH schlimmer!)

PHILOSOPHISCHES
Ist das Berufsleben die Unterbrechung des Privatlebens oder das Privatleben die Unterbrechung des Berufslebens? Kürzen wir doch "privat" und "beruf" einfach weg, dann erhalten wir:
Leben ist Unterbrechung ! Klarer wird dadurch allerdings auch nichts.

VERSTÄNDNISVOLLER VORGESETZTER
"Bleiben Sie morgen mal zuhause und kurieren Sie sich richtig aus," sagte der Chef zu seiner todkranken Sekretärin, "Hauptsache, Sie sind übermorgen wieder leistungsfähig!"

WINTERBEOBACHTUNG
Morgens um sieben sind erstaunlich viele Fenster immer noch beleuchtet.

Wer den Dummkopf spielt, kann andere gut aushorchen.

Eine Woche war ich weg. Zuhause finde ich viele tote Fliegen und Mücken auf dem Fensterbrett. Ob ich auch mal eine Woche zuhause bleiben sollte?

Mein Bruder ist verschollen. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern: Es war am 3. März um 14 Uhr 32.

Er hat zwar nichts zu sagen, aber das sagt er wenigstens schon ziemlich lange.

Die Melancholielosigkeit mancher Menschen ist fast schon unverschämt.




PÄDAGOGISCHES

Willkommen beim Pilotprojekt "Flexible Lernstation im Edutainment-Center für Kids" (ehemals Bürgerschule).

Gute Erziehung schafft gehobene Babys.

Schont die Lehrer: lasst eure Kinder vor dem Bildschirm sitzen.

Übt euch im Familienkrach: feiert Weihnachten ab sofort monatlich.

Zeugt eure Kinder nicht selbst: Mendel is watching you!

"Gehen wir wieder lügen", sprach der Lehrer und latschte zum Elternabend.

Bildung ist banal. Sie entspringt lediglich der Neugierde.

Schopenhauer meinte, daß der gute Lehrer den Schüler Schwierigkeiten selbst lösen läßt. Der faule Lehrer macht das allerdings auch so.

"Man darf nicht an den Menschen vorbeiplanen", sagte der Soziologe und fuhr unbeirrt in seinem Vortrag fort – merkte allerdings nicht, daß der Saal längst leer war.

"Rechtschreibwerkstatt"? – früher hieß das Deutschunterricht. Dann schon lieber "Bastel-AG."

Lob ist Lüge.


DEUTSCHER VOLKSMUND

"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr".
Mit deutschem Volksmund drohe ich Fritze,
"du musst, Freund, was tun, das rat ich dir sehr,
sonst gibt es bald kräftig auf die Mütze.

Bist du erst älter, wirst du es verstehn,
das Bimsen, das Lernen, das Üben und Büffeln,
das sind die Wege, du wirst es einsehn,
um später nicht wie ein Dummkopf zu müffeln".

Der Fritze, der glotzt mich verständnislos an,
legt gar noch die Stirn in Falten;
was sülzt bloß schon wieder der alte Mann,
man, ist das ein Nerv mit den Alten!

"Dann werd ich halt' alt, und dann sehe ich's ein",
mault Fritz, "alt wie der Nachbar von drüben,
doch schaff' ich das Altwerden locker allein –
auch ohne das Büffeln und Bimsen und Üben"!


HANS MEISTER

"Du brauchst Hilfe, du weißt es nur nicht",
also Hans Meister der Große spricht.

Hans Meister mischt sich nur ungern ein,
(so sagt er) – doch meist muß es sein,
denn man ist ja nie sicher, ob andere Knaben
komplexe Strukturen verstanden haben.

Natürlich tut er sich auch nicht verwehren,
den Kindern – und Frauen – die Welt zu erklären.

Die Kinder sind jung und unerfahren;
Die Frauen, auch wenn schon in den Jahren,
haben im Leben zu viel verpasst
unter des Kochtopfes schwerer Last,
und so sind verblödet die weiblichen Geister,
wer könnte da helfen? wenn nicht Hans Meister!
So hängen sie gierig an seinen Lippen,
um auch mal ein wenig Weisheit zu nippen.

Den Kindern dagegen, auwei, auwei,
geht das Gesülze am Arsch vorbei;
doch werden sie groß und bei Gelegenheit
verstehen Hans Meisters Überlegenheit.

Ach, preiset den Helfer, den Helfer in Not,
und glaubt mir: auch ohne Not
Hans Meister bringt alles,
bringt alles ins Lot.


ERFREULICHE MELDUNG
Endlich haben sich auch die deutschen Lehrer zum Qualitätsmanagement durchgerungen.
Deshalb fällt der Unterricht im nächsten Jahr aus.




PRIVATE KLEINANZEIGEN

Triebtäter hat noch Termine frei. (Chiffre)

Suche Frau, die auch nie Zeit hat.

Konzertpianist sucht erfahrenen Berater, der ihm während der Auftritte die Fingersätze zuflüstert.

Treffen der Teufelsanbeter am Freitag, den 13.04. auf dem Exorzierplatz.

Suche Kontakt mit lebenden Selbstmördern.

Selbstständige Zicke sucht selbstständigen Macho zum Kräftemessen.


METAMORPHOSEN

Weil jeder seine Mutti mag,
gibt's jedes Jahr den Muttertag.
(Volksmund)

Jetzt laßt uns mal metamorphosieren:

So mancher schon am Muttertag,
wartet auf den Vatertag,
denn dann ist Mutti ganz allein,
und Vati kommt so früh nicht heim.

So mancher schon am Vatertag,
bei Mutti in dem Bette lag,
denn Vati ist auf einer Sause,
und deshalb ist er nicht zuhause.

Das Biest treibt es am Vatertag
mit Vatis, die sie auch gern mag.

Am Vatertag am schönen Rhein,
da säuft der Vati zu viel Wein,
es wäre besser, ließ er's sein,
und zöge sich ne Mutti rein.

Am Muttertag der Vati findet,
daß ihn was an Mutti bindet,
wenn Mutti dann nicht so empfindet,
Vati schnell die Lust entschwindet.

Fazit:

Wir brauchen einen neuen Tag,
wo Mutti mag und Vati mag,
(die Kinder sind auf Kindertag)
den nennen wir dann Kombitag.


GEGENSATZ
Hanswurst sein – Hanswurst spielen.


NUTZLOSE ÜBUNG
Die Alten kriegen Falten.
Zwar glauben sie, durch fleißig Üben
die Falten schon noch wegzukriegen –
Jedoch es bleibt beim alten:
Die Alten kriegen Falten.


NACHTRUHE
Wenn Reinhard nachts nicht schlafen kann,
macht er das Nachttischlämpchen an
und holt sich eine Zigarette raus,
die raucht er dann – und dann
macht er das Nachttischlämpchen wieder aus.


GEHOBENE GASTRONOMIE
Ich habe soeben für eine Mark eine Nudel zu mir genommen.

SIE: Ich bin genauso wie du – nur anders.
ER: Ich auch.

SCHMERZEN LINKE VISAGE
Der Allgemeine schickte mich zum Hals-Nasen-Ohrenarzt. Der schickte mich zum Zahnarzt. Der Zahnarzt schickte mich zum Augenarzt und der mich wieder zum Hals-Nasen-Ohrenarzt. Jetzt gehts mir wieder gut – Bewegung scheint also doch gesund zu sein!

FRAGE UND ANTWORT
"Hat es geregnet?" "Weiß nicht, ich hatte ja meinen Schirm mit!"

SEELENWANDERUNG
Wer nachts aufwacht und Nüsse ißt, war früher ein Eichhörnchen.
Wer nachts aufwacht und Cola trinkt, war früher ein Amerikaner.
Wer nachts aufwacht und ein Buch liest, war früher ein Bücherwurm.
Und wer nachts aufwacht und Hand an sich legt, war früher ein Schuhputzer.


NICHTSSAGENDES GEDICHT
Auch dieses Gedicht macht uns nicht klar,
warum der Ritter Edobar der ganze Stolz von Edith war.
Auch dieses Gedicht – sagt es uns nicht!


GEOGRAPHISCHES

Das Einmaleins des guten Tons
gilt heut nur noch im alten Zons.
Und deshalb kennt das Kaff am Rhein
heutzutage kein Schwein mehr.

Zu Bingen droht das nahe Ende,
denn Bingen ist der Nahe Ende.


Inselkultur ist Badekultur.


GENIE
Das Übermaß von Nietzsches Literatentum
verdanken wir wohl Treponema pallidum.
Um seinen Geist in gleicher Art zu inspirieren,
plant Sigmund nun, sich auch damit zu infizieren.




THEOLOGISCHES

"Es ist die Institution an sich, die mich am Leben erhält", sagte der liebe Gott und guckte aufs Weltall.

Und Gott sah, daß es gut war. Um es noch besser zu machen, erschuf er die Verwaltung.

Werteverfall? Sinnentleerung? No future?
Werden Sie Religionsmakler – ein Beruf mit Zukunft!

Man mag zu Jesus stehen, wie man will, aber so viele ABM-Stellen zu schaffen – das soll ihm erst einmal einer nachmachen!

Hirnlose denken schwerer – aber glauben leichter.

Der Gläubige verzweifelt nicht an seinem Glauben. Der Ungläubige auch nicht.


VOLKSLIEDCHEN
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt,
und versorgt ihn dann auf seinen Reisen
mit Weibern, Alkohol und Geld.

Aber bedenke:
Wer NUR den lieben Gott läßt walten, der soll die Klappe halten, wenn was schiefgeht.


SONNTAGSAUSFLUG
Es war einmal ein wunderschöner Sonntag. Da versammelte der liebe Gott alle seine Kinder um sich und sprach: "Kinder, heute gehen wir ins Hallenbad!" Die Kleinen jubelten vor Freude, hatte ihr Vater doch meistens keine Zeit für sie. Als sie jedoch am Hallenbad ankamen, hing dort ein großes Schild mit der Aufschrift: SONNTAGS GESCHLOSSEN. Die Kinder weinten bitterlich. Doch ihr Vater, wie immer Herr der Dinge, tröstete sie mit den Worten: "Seid nicht traurig, meine Lieben, dann gehen wir eben nächsten Sonntag ins Hallenbad!"

BIBELZITATE
Liebe deine nächste wie deine letzte.
Aber du sollst nicht begehren deine nächste Zigarette.
Schon gar nicht sollst du ein schlechtes Zeugnis vorlegen.

GOTT WEISS ES
"Was ist das Leben?", seufzte er und blickte in die unendliche Weite des Ozeans. Oder war es der Rhein? Oder die Autobahn bei Gelsenkirchen? Egal – es teilte sich eine Wolke, und der Herr lugte hindurch und sprach: "Dies IST das Leben, und nun gehe hin und verkündige es allen!"
Seit Jahrzehnten schon rennt er nun rum und verkündet, aber keiner nimmt ihn ernst.

MEDIENDEMOKRATIE
So heißt es fast immer: Die SED-Nachfolge-Partei PDS.
So heißt es nie: Der Inquisitions-Nachfolge-Papst Johannes Paul II.

GRÜBLERS FRAGE
Schaffe ich mir jetzt ein Handy an, oder sollte ich mir doch lieber eine Religion zulegen?

AUS BAYERN
"Herr Pfarrer, wos is die Wahrheit?"
"Gott und die zehn Gebote."
"San Sie sich do ganz sicher?"
"Rotzlöffel – du föngst gleich eine..."

Übrigens, dazu passend:
BAYERISCHER PRIESTER LÖST KATHOLISCHE KIRCHE AUF.
Papst hatte ihn als Sektenbeauftragten eingesetzt.
(war ne' Zeitungsente, ne' wilde am Sonntag).

Neueste Umfragen haben ergeben, daß Sexualität nicht in erster Linie zum Zwecke der Kinderzeugung betrieben wird.
Vatikan gibt Gegengutachten in Auftrag.

Es gibt aber auch gute Nachrichten:
Der himmlische Vater hat die Gläubigen aller Religionen zu sich geholt. Jetzt ist endlich wieder Platz auf dem blauen Planeten.


GEBET
Dich da oben will ich loben,
hilfst Du mir doch immer wieder,
wenn ich und meine schwachen Glieder
nicht mehr weiterkommen –
dann wirst Du zu Hilf genommen,
dann schleppst Du die Last nach oben,
immer wenn ich nicht mehr kann,
wenn ich fertig bin, kaputt, ja dann,
hilfst nur Du mir, Du da oben –
Kranführer! – Dich will ich loben!!


WELTBILD
Christen, Buddhisten, Moslems und Lappen,
mein Weltbild ist am zusammenklappen,
ich bin ja so im dunkeln am tappen,
könnt IHR mir ein neues zusammenpappen?


Inzwischen hat sich Freund Grübler statt Religion doch lieber ein Handy angeschafft und verfällt dem Zeitgeist:
Denn der Zeitgeist hat immer recht und der Unzeitgeist hat nie recht. Spätere Zeiten sehen das rückblickend bisweilen anders.
Dennoch gilt auch für diese späteren Zeiten wieder uneingeschränkt:
Der Zeitgeist hat immer recht und der Unzeitgeist hat nie recht.




Ab und zu muß ein Blinder ja auch mal ein Huhn finden.

"Herr Doktor, ich habe morgens immer so starken Raucherhusten – woher kann das denn kommen?"

Sofort exponentiell! (sofort kapiert?)

Das Auge sieht mit.

Man sollte nicht alles ironisch auffassen, was ironisch gemeint ist.

Geteiltes Brot ist halbes Brot.

Jutta statt Plastik!

Vorsicht!! – bewaffneter Bahnübergang!

Ausgleichende Ungerechtigkeit.

Wir streiten uns nie, wir sind immer meiner Meinung.

Die größte Erfindung der Menschheit ist der Ringbuchordner.

Alter schützt vor Torheit nicht und leider auch nicht vor der Gicht.

Lesen in der Bibliothek fällt gar nicht auf.
Biertrinken in der Kneipe auch nicht.
Aber probieren Sie's mal umgekehrt!

Wenn die Erde eine Kugel wär, dann wäre das Ende der Welt ja überall.

KENN ICH NICHT
Helga Müller lehnt Nietzsche ab. Begründung: "Ich kenne ja nichts von ihm." Kennt man ja: was man nicht kennt, lehnt man ab, oder es macht einem Angst.


IMMER WIEDER
Immer wieder mach ich zu, finde dennoch keine Ruh,
immer wieder mach ich dicht, und trotzdem seh ich das Licht,
immer wieder leg mich hin, doch das Sterben ist nicht drin,
immer wieder werd ich wach – ich bin wirklich ziemlich schwach.


KLEINANZEIGE
Mangels Beteiligung muß meine Beerdigung morgen leider ausfallen.

ZU DERRIK
Ich schlief so gegen zwei Uhr ein – auf die Minute genau kann ich es nicht sagen.

COUNT-DOWN
Noch 34 Minuten und 18 Sekunden bis zur nächsten historischen Stunde.

SCHWARZARBEIT ODER TAUSCHWIRTSCHAFT?
Therapierst Du mich, dann therapier' ich Dich!

TELEGRAMM VON BIMBO
Bimbo hören, daß in Deutschland alles verblöden. Bimbo fleißig lernen und bald kommen und Kultur retten. Unterthänigst – Bimbo.

HEKTISCHE ZEITEN
Früher sprach man von Arbeit. Dann hieß das Streß. Jetzt kommt noch der tägliche Datenstreß hinzu. Beispielsweise diese dauernde Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit. Man kommt überhaupt nicht mehr zur Ruhe!

DIE RÄTSELECKE
Wissen Sie, was eine BLOCKFLÖTE ist? Nein? – Macht nichts, aber machen Sie was draus. Beispielsweise:
LOTFECKÖBL, 220 Volt, 80 Watt, garantiert ÖCKFLETOLP.
Wenn Sie jetzt verständnislos den Kopf schütteln, sollten Sie im nächsten Krankenhaus die FLÖCKBLOTEN-Abteilung aufsuchen.




TIERISCHES

Der Igel ist ein Schmusetier,
ganz unten ist er weich wie wir.

Nichts nervt so sehr wie eine Fliege, die auf einer Fliegenklatsche sitzt.

Wer im Park Enten füttert, sollte sich nicht wundern, daß geröstete Ente so fett ist.


Es sprach der Bock zum Reh:
"Das tut doch gar nicht weh",
worauf das Reh den Bock verfluchte
und sofort das Weite suchte.


TIP FÜR DEN TIERFREUND
Das Hauskaninchen erkennt Sie an Ihrem persönlichen Duft. Hauchen Sie es deshalb häufig an.


TAUSCHE FREUNDIN
"Flauschi" heißt mein Zwergkaninchen,
ist so flauschig wie Sabinchen.
Ihr fragt, mit wem ich lieber flausche?
nun, – Sabinchen steht zum Tausche!


TIERLIEBE

In meinem Haus hab ich 'nen Hund, 'ne Katze und 'ne Maus.
Ich liebe sie wie meine Kinder,
doch sie, sie lieben sich ein wenig minder
und machen sich in meinem Haus ganz regelmäßig den Garaus.

Das ist ein großer Spaß für meine Kinder,
für Mami und Papi auch nicht minder,
und sind die Viecher tot, – ja dann,
dann schaffen wir uns neue Tiere an!


TIERISCH EINSAM
"Ich bin so allein!", seufzte das Schwein.
Ach liebes Schwein, mußt nicht traurig sein,
bist morgen nicht mehr allein,
bist morgen Kotelett und liegst in Ruhe
gemeinsam mit anderen Koteletten in der Tiefkühltruhe.


MÄRCHEN
Es war einmal ein alter Bär,
ein dicker und gemütlicher,
den schimpfte seine flinke Maus
oft seiner Trägheit wegen aus.
Und nun ist unser alter Bär
ein unglaublicher Hektikär.


TIERMARKT

Allerliebste freche Kaninchen, auch küchenfertig.
Gefriertruhe 175l, VHB.

Günstiges Aquarium für Blauwal gesucht.

Katzen in Not. Tierheim bittet um Mäusespenden.

Rauhaarteckelrüde sucht Yorkshireterrierweibchen.




AUS DER WERBUNG

"Mümmelfix" – das neue Trockenfutter für den Senior.

"WieLeder-Body" – die hautstrafende Körperlotion.

Wir fertigen nach Ihren Wünschen:
Fenster, Türen, Einbauküchen, Kondome aus Holz oder Kunststoff – alles nach Maß.
Ihr Modellbau-Kompetenz-Center.

Dosenbier – ein Bier von Aldi mit den lebenswichtigen Cerealien der Büchse.


Ich hab 'ne heiße Birne und Tropfen auf der Stirne,
und in den Gedärmen, da tut es lautstark lärmen;
weil die Därme flennen, muß ich jetzt mal rennen –
doch knapp verfehlt das Ziel, das ist zuviel – mir deucht:
Hakle feucht, Hakle feucht...


Täglich frisch:
Kinderhackfleisch aus eigener Herstellung. 1kg 4,99.

Herzlich willkommen bei der Nord-Süd-Pol-Bahn.
Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt und einen angenehmen Aufprall!

Nutzen Sie unser AOK-Servicepaket:
Blinddarmoperation, Beinamputation und ein Wochenende auf unserer neuen Intensivstation (Magensonde und Dauerkatheter gegen geringen Aufpreis). Geben Sie diese wertvolle Information auch an alle Ihre Bekannten und Verwandten weiter. Für jeden neugeworbenen Kunden können Sie sich ohne Mehrkosten drei Zähne ziehen lassen.

AUS EINEM FLYER DES MUSIKSTUDIOS "SENIOR-LALA"
Es ist nie zu spät, ein Instrument zu erlernen. Gerade der wieder infantil werdende Senior lernt leicht wie ein Kind. Manuelle Geschicklichkeit ist eine große Herausforderung; stundenlanges Üben beispielsweise von Trompete wird alle Ihre Nachbarn zu neidvoller Bewunderung anregen. Das kreative Tun steigert die Lebensqualität des rüstigen Pensionsbeziehers und mangelnde Dehnfähigkeit des Spielapparates wird durch rhythmisches Knirschen der Gelenke wieder ausgeglichen.
Und nun zu unserem Topangebot für alle Senioren, die in herrschaftlichem Ambiente großer Parkanlagen ihre wohlverdienten Investmentfonds genießen:
ALPHORNBLASEN AUF DEM GOLFPLATZ
Unser qualifiziertes Lehrpersonal unterrichtet nach Ihren Wünschen, hat die strikte Anweisung, falsche Töne zu überhören und holt auch zwischendurch die Bälle. Wir freuen uns auf Sie:
MUSIKSTUDIO SENIOR-LALA.




UNGESUND
Die Hose kneift die Wampe wund,
es fehlt an ihr der Gummibund.

OLYMPISCHE SPIELE
Nichts tut meine Nerven so entnerven wie das Hammerwerfen.

ALLE MACHEN WAS
Der Pastor macht Pasteten,
der Bettler macht die Betten,
der Feuerwehrmann brennt Schnaps,
der Maier macht's im Mai,
und der Nachbar macht's in der Nachtbar.

SELBSTBEWUSSTSEIN
Ich beherrsche den Salto, jedes zweite Mal gelingt er mir!

KOMMENTAR EINES FRAUENFREUNDLICHEN AUTOMOBILISTEN ZU EINER FILMSZENE
Hier trainieren Frauen das Einfahren in eine Waschanlage. Na, das klappt doch schon ganz gut. Kein Wunder – schließlich haben sie ja auch schon öfters gewaschen.

Wenn die Klügeren immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt. Darin sind sich alle Regierenden einig. Die Klügeren auch.

Nur mal angenommen, ALLE sitzen in irgendwelchen Gremien und diskutieren darüber, was besser gemacht werden könnte – WER bleibt dann noch übrig, das Bessere zu tun?

Aus aktuellem Anlaß schalten wir jetzt in den deutschen Bundestag und übertragen eine Schweigeminute.

Bauer: einer, der Kartoffeln anbaut.
Kaufmann: einer, der Kartoffeln kauft und wieder verkauft.
Manager: einer, der in großem Stil Kartoffeln kauft und wieder verkauft.
Spitzenmanager: einer, der nichts von alledem kann.

Der Harald, der hat einen Bruder, der ist im Kloster; ein Klosterbruder halt'.

Er hatte sich mit dreißig geistig zur Ruhe gesetzt.

"Beruf" und "Geld verdienen" ist nicht zwangsläufig dasselbe.
Manchmal sogar das Gegenteil.

Der amtliche Wechselkurs wurde zu 1,34 DM festgelogen.

Klo putzen ist wie Zähne putzen: die mechanische Reinigung macht's und nicht das Putzmittel.

Kunst ist keine konvertierbare Währung.

Ein rationaler Mensch ist einer, der kapiert hat, daß er gut daran täte, rationeller zu arbeiten.

Und wenn morgen der Weltuntergang bevorstünde, er würde nichts ändern an den beiden wichtigsten Menschheitsfragen: 1. Wer hat was mit wem? und 2. Ob es morgen wohl regnet?

SIEBEN THESEN ZUR KOMMUNIKATION
Allein soll man lesen.
Zu zweit führe man Gespräche.
Zu dritt spiele man Skat.
Zu viert spiele man Doppelkopf.
Zu fünft gehe man ins Kino.
Zu sechst frage man sich, ob man nicht doch lieber zuhause bleiben sollte.
Ab sieben frage man sich das nicht mehr, sondern tue es!


DER RECHTE WEG

Will man das Leben recht verstehn,
darf man den Weg nicht zwei Mal gehn,
denn zwei Mal gleiche Fehler machen,
das ist dumm und ist zum Lachen.

Ich hab den falschen Weg genommen,
und bin dabei so recht verkommen,
doch kann ich nun voll Freude hoffen:
der rechte Weg steht MIR noch offen.


VOM LESEN
Leider komme ich nie zum Lesen. Während der Woche habe ich keine Zeit, und das Wochenende gehört der Familie. Aber letztes Wochenende war ich mit den Kindern im neu eröffneten Büchermuseum. Fantastisch, ein kulturelles Super-Event. Erste Sahne. Echt spitzenmäßig! Die Kids natürlich wie immer. Null Bock, gelangweilte Visagen, kein Interesse an nichts – mein Gott, was ist das nur für eine Jugend!


STOFFHOSE KONTRA JEANS
Die gute Hose ist aus echtem Stoffe,
die Jeans dagegen ist das schroffe
Gegenteil davon, denn sie besteht ja aus – Beton?


ESS-SÜCHTIG
Um nicht zu verhungern, begann ich zu essen. Anfangs nur gelegentlich, später regelmäßig, in letzter Zeit nahezu täglich. Es muß etwas geschehen, habe ich doch erkannt, daß ich ein notorischer Esser bin. Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nichts zu mir nehme.

ENTEIGNUNG
Dem Hausbesitzer hat man seine 50 Häuser weggenommen. Dem Penner hat man seine beiden Flaschen Fusel weggenommen.
Was die beiden verbindet? Ganz einfach: panische Angst vor dem Kommunismus!


WEIHNACHTSGEDICHT

Alle Jahre wieder nichts als Weihnachtslieder
pfeifen schrill die Flöten, und auch andre Tröten machen Krach,
und Geigen jaulen, Bratschen knatschen, ach:
allüberall aus den Häuserritzen hört man falsche Töne spritzen.

Doch was ist das, wen hör ich da? –
das schöne Liedchen "Trarira, der Sommer der ist da",
klingt fern von einer Krippen her, wovor ein Esel steht, und der
ist ganz vergnügt vor lauter Schrei'n und lustig wie das Kindelein,
das fröhlich in die Händchen klatscht: –
das müssen Maria und Josef sein!




DEUTSCHLAND EINIG LABERLAND

"Unter einem mündigen Menschen verstehe ich allerdings zugleich auch einen Menschen, der sein Schicksal in der Realität real bestimmen kann, und das bedeutet eine Gestaltung einer Einrichtung der Realität so, daß in ihr mündige Menschen leben können." (Th. W. Adorno).

Adorno – die Leitfigur einer neuen Intellektuellengeneration. Diese Sprache prägte nicht nur das Intellektuellengesülze von damals, sondern auch das Gesabbel ganzer Generationen von Kultursachverständigen, Deutschlehrern und Feuilletonisten bis heute.
Jetzt haben wir den Salat, die Saat trägt Früchte, allüberall unerträgliches Gelaber, egal ob wir dem "Prekariat" lauschen oder unserer geistigen Elite, unseren Volksvertretern. Bei Sascha aus Gelsenkirchen klingt es wenigstens noch lustig:
"Dat Auto ist für mich individuell irgendwie total wichtig. Wenn ich Streß habe oder irgendwie Probleme oder so, fahr ich irgendwo hin und stell mich irgendwo hin, laß dat Radio laufen und genieße die Ruhe."
Gut, daß Sascha nicht nach Bad Blöden gefahren ist, um dort seine Ruhe zu genießen, denn laut Kurdirektor von Bad Blöden "geht der Trend weg vom Natur-Camping hin zum Edel-Camping."
Inzwischen hat unser Sascha genug Ruhe genossen und düst nach Berlin, um dort die "Standortqualität" zu testen. Er erfährt: "Der vierte Innovationsgipfel in Berlin gipfelte in der technologischen Mobilisierung des zukunftsorientierten Standortes Deutschland."
Gestreßt sucht er in Berlin eine billige Bleibe und stellt fest: "Das preiswerte Segment ist gefragt und mehr noch das hochpreiswertige Segment, aber die mittlere Klasse hat noch Innovationsbedürfnisse."
Unser Sascha hat nur noch Durstbedürfnisse, befriedigt diese ausgiebig in der Erlebnisgastronomie und grübelt über die Frage nach, ob die Deutschen wirklich eine genetische Veranlagung haben, Nazis zu sein, oder ob die Deutschen nicht vielmehr die Veranlagung haben, Labersäcke zu sein? Nach dem Bezahlen seiner Biere (also nach der Kostenexplosion wenig kundenorientierter Dienstleistungsökonomie der Erlebnisgastronomie), stellt sich für Sascha mangels Konsens zwischen Geldbeutel und Inhalt nicht mehr die Frage nach einer billigen Bleibe. Also setzt er sich in sein individuell irgendwie total wichtiges Auto und hat nach wenigen Kilometern (dank kooperativen Handelns vernetzter Strukturen) seinen Führerschein los.
Hier verlieren sich Saschas Spuren. Ich vermute, er sitzt im neuen DB Reisezentrum in der schicken Südhalle, begrüßt von den freundlichen und kompetenten Reiseberaterinnen und Reiseberatern eines bahn-comfort-counters, und fragt sich, an welchem der weiteren Counter er neben ausführlicher Beratung zum Kauf seiner Fahrkarte sich noch weitere Informationen zum Thema Mobilität holen soll.

So, und ich homo handicaptus werde mir jetzt ein Erlebnisspiegelei brutzeln, danach noch meinem Fäkalien-Kompetenz-Center eine Visite abstatten und mich dann bis morgen in meinem Relaxingbereich regenerieren.
GUTE NACHT


STELLENANZEIGE

Die Bundesagentur für strukturelle Innovationsprozessabläufe sucht:

Kompetenzsachverständige
Statistikstilisten
Optimierungsexperten
Kooperationskoordinatoren

Bewerber mit der Qualifikation, Vernetzungskonzepte zu entwickeln, die die Förderung der noch zu erstellenden Ziele sicherstellen, werden bei geringerer fachlicher Eignung bevorzugt behandelt, da ja ohnehin eine eventuell erlernte Fähigkeit von der eigentlichen Aufgabe eines jeden Mitarbeiters, nämlich der Sicherstellung der Weitergabe der von der Bundesagentur erarbeiteten Papiervorlagen ablenkt und daher nicht gewünscht wird.


WIE MEINEN?

Im Bereich der Investitionen haben wir unsere Investitionsmittel ausgeschöpft.

Die zunehmende Ballungsrandzone verlangt auch nach zunehmenden Mobilitäts- bedürfnissen.

"Wir müssen eine Rhythmisierung des Unterrichts erreichen und benötigen deshalb mehr kreatives Potential in den unterschiedlichen Dispositionen." (Dr. Dr. Prof. sprach's und ging).


QUALITÄTSOPTIMIERUNG
Leider können wir Ihnen Ihre Quartalsabrechnung nicht fristgemäß überweisen, da wir im Zuge unserer Qualitätsoptimierung mit dem Erfassen und Auswerten von Daten beschäftigt sind. Wir bitten Sie deshalb, beiliegenden Fragebogen ausgefüllt an uns zurückzusenden.




BESUCH DER AUSSERIRDISCHEN

1. ALS ROMAN
Als die Außerirdischen uns besuchen wollten, setzten wir Atomwaffen gegen sie ein. Das störte die Außerirdischen wenig; sie wollten uns immer noch besuchen! Dann kam irgendein Politiker auf die Idee, mit den Außerirdischen zu reden. Seitdem ward auf Erden kein Außerirdischer mehr gesichtet.

2. ALS HÖRSPIEL
Zwei Außerirdische unterhalten sich in ihrer fliegenden Untertasse:
– Guck mal, dieser Planet sieht gut aus, den besuchen wir.
– Stimmt, ich geh tiefer.
– Die schießen auf uns... (lacht)
– Mit Waffeln... (lacht ebenfalls)
– Mit Atomwaffeln... (großes Gelächter)
– Psssst – da sagt einer was...
– Ja, laß mal hören, was die so reden... (Gespanntes Lauschen... Gegluckse, sich über heftiges Gelächter bis zum Lachkrampf steigernd...)
Beide, sich den Bauch haltend:

– Bloß weg hier – laß uns lieber einen anderen Planeten besuchen!


LETZTE MELDUNG
Der südschleswigsche Heimatdichter Fiete Klönschnacker wurde am Morgen des 22.Juli erfroren in seiner Neubaukate in Bölleby aufgefunden.Todesursache war der geöffnete Kühlschrank. Auf die Anfrage unserer Redaktion, ob es sich um Mord oder Selbstmord handele, gab der zuständige Oberkommissar Brägenklüter folgende Erklärung ab: "Selbstverständlich liegt hier ein Tötungsdelikt durch Fremdeinwirkung vor, denn im Persönlichkeitsprofil des Herrn Klönschnacker konnten wir bislang keinerlei Hinweise daraufhin finden, daß Herr Klönschnacker bemerkenswerte Affinitäten zu geöffneten Kühlschranktüren gehabt haben könnte."
Das finden wir auch: wer läßt schon absichtlich seinen Kühlschrank auf?


www.effenwerk.de – Gelegenheitsdichtung von Rainer Effenberg
Inhaltsverzeichnis